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Weihnachtsgruß

Im Winter 1914 tobte in Europa ein zerstörerischer Krieg. In den Schützengräben saßen frierende Soldaten in der Nacht vor Heiligabend und die Generäle warnten, auch über die Feiertage sollte man wachsam sein. Doch dann kam alles ganz anders. Die Soldaten sahen in der Ferne Lichter, auch von Weihnachtsbäumen. Sie stimmten Weihnachtslieder an und es begann ein Wettstreit im Singen. Dies führte die Feinde zusammen und am Ende stand man beisammen auf dem Schlachtfeld. Man tauschte Zigaretten aus, spielte Fußball zusammen und teilte sich den Weihnachtsbraten. Vor wenigen Stunden noch als Todfeinde verschanzt im Schützengraben, entstand nun ein Moment der Verbundenheit. Die Soldaten hatten die Propaganda aus ihren Heimatländern überwunden und bemerkten, dass die „Anderen“ auch einfache, nette Männer sind. Die Propaganda und Lügen in den jeweiligen Heimatländern verbreiteten Angst und Schrecken vor dem Feind. Man weiß heute, dass dies keine einzelnen Phänomene waren, sondern viele tausende Soldaten an der Front für einen gemeinsamen Moment Frieden fanden. Dies fand nicht nur im 1. Weltkrieg statt, auch zu anderen Zeiten, in anderen Konflikten.

 

 

Wir leben in Zeiten, in denen Krieg und Leid sehr nah uns herangerückt sind. Unsere Gesellschaft wird von lauten Populisten beeinflusst und der Hass gegenüber dem „Anderen“ wird verbreitet. Es wird nicht über die blutrünstigen Hunnen geschrieben, aber über die stehlenden Flüchtlinge, die zu faul zum Arbeiten sind. Die Propaganda und die Verbreitung von Lügen haben durch die modernen Medien eine neue Dimension erreicht. Kein „Faktenchecker“ kann die Fülle an Informationen verarbeiten.

 

Was können wir lernen von den Soldaten an der Front um aus unseren „Schützengräben“ aufzusteigen?

 

 

„Es ist eine alte Wahrheit. Von den schönen Dingen im Leben bekommt man nur dann mehr, wenn man sie verschenkt: Vertrauen, Freundschaft, Frieden.“ (Rutger Bregman, „Im Grunde Gut“)

 

 

Wir können über das Gute sprechen und es verbreiten wie die Populisten ihre Lügen! Wir können hinter den Flüchtlingen, den „Anderen“, die Menschen sehen, die auch unsere Freunde und Bekannten sein können. Aus der Nähe zu dem „Anderen“ entsteht Verständnis füreinander und Vorurteile werden abgebaut. Dann haben es die schwer, die uns mit Lügen und Hass gegeneinander ausspielen wollen. Wenn wir die Schatten mit einem inneren Licht der Offenheit erhellen, dann geht es uns am Ende wie den Soldaten, die den Lichtern gefolgt sind und zueinander gefunden haben.

 

 

In der Geschichte von Maria, die im Advent durch den Himmel schreitet wird gesagt, dass sie das Licht der Sterne, von Sonne und Mond sammelt, um daraus das Kleid für das Christkind zu weben.

 

Es hält aber erst zusammen, als die Kettfäden der guten Taten und Gedanken der Menschen hinzukommen.

 

Ein schöner Gedanke über den Zusammenhang der göttlichen Welt und unserem Vermögen, Gutes zu bewirken!

 

 

Wir wünschen IHnen eine besinnliche und

Hoffnung-gebende Advents- und Weihnachtszeit!

 

 

Ute Klosterköther-Beier,

Steffen Münch und Peter Beier

- Vorstand des Heydenmühle e.V.

 

 

 

 

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